Der Begriff “Risikogeburt” wird viel zu häufig verwendet, dennoch gibt es Frauen und Kinder, die unbedingt besonderer Aufmerksamkeit bedürfen
Der Begriff “Risikogeburt” wird viel zu häufig verwendet. Die “Risikoschwangere”, die dann auch noch auf eine “Risikogeburt” vorbereitet wird, muss sich zwangsweise fürchten und den Mut verlieren. Angst und Stress machen aber die Geburt erst recht zum Risiko, das medizinische Eingriffe erfordert. Ein Teufelskreis, dem man nur entkommt, indem man allen Frauen die Einteilung in “Güteklassen” erspart. Denn jede Geburt sollte so sorgfältig betreut werden, dass die Geburtshelfer im Notfall sofort eingreifen können.
Dennoch gibt es Frauen und Kinder, die unbedingt besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.
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Frühgeburt
Frühgeborene brauchen eine besonders schonende Geburt. Medikamente sollten möglichst vermieden werden, weil sie das Baby belasten.
Ein Scheidendammschnitt ist jedoch immer notwendig. Ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin und eine Intensivstation für das Neugeborene sollten jederzeit verfügbar sein.
Zwillingsgeburt
Zwillinge (Mehrlinge) brauchen eine besonders aufmerksame Betreuung, weil die Kinder meistens klein und zart sind und die Kontrolle der Herztöne schwieriger ist.
Rhesusunverträglichkeit
Wenn die Mutter das Blutgruppenmerkmal Rh-negativ hat, ist das nur dann von Bedeutung, wenn sie auch Rhesusantikörper im Blut hat. Dann muss das Kind beobachtet werden und im Notfall sofort einen Blutaustausch bekommen.
Schwere Erkrankungen der Mutter
Kranke Mütter (z.B. Diabetikerin, Herzkranke usw.) müssen besonders sorgfältig betreut werden, weil die Geburt für sie eine starke Belastung ist.
Fehlbildungen
Wenn es Hinweise auf eine Fehlbildung des Kindes gibt (durch Ultraschall- und Fruchtwasseruntersuchungen), dann sollte das Kind nach Möglichkeit in einem geburtshilflichen Zentrum geboren werden, in dem eine entsprechende Betreuung möglich ist. In jedem Fall muss ein rascher Transport in eine kinderchirurgische Abteilung organisiert werden.
Beckenendlage
Die Beckenendlage wird immer wieder den Risikogeburten zugeordnet, obwohl zahlreiche Untersuchungen nachweisen, dass eine Steißlage das Geburtsrisiko nur gering erhöht, wenn die wichtigsten Grundsätze beachtet werden.