Vier Arten von Leukämie: Akute lymphatische Leukämie (ALL), Akute myeloische Leukämie (AML), Chronisch-lymphatische Leukämie, Chronisch-myeloische Leukämie
Erste Anzeichen: Müdigkeit, Leistungsschwäche. Atemnot, Gewichtsverlust, Infektionen, besonders von Mund und Hals, Fieber, Nachtschweiß, Knochen- und Gelenkschmerzen, Lippen- und Mundgeschwüre. Später kommen Haut- und Schleimhautblutungen, Lymphknotenschwellungen, Milz- und Lebervergrößerungen hinzu.
Beschwerden bei Chronischen Leukämien
Sie verursachen häufig lange keine Beschwerden und werden zufällig durch eine Blutuntersuchung entdeckt.
Erste Anzeichen: Appetitmangel, Gewichtverlust. Außerdem meist Fieber, nächtliche Schweißausbrüche, eine vergrößerte Milz, die man als Schwellung im linken oberen Bauch spürt, und Anzeichen von Blutarmut: blasse Hautfarbe, allgemeine Schwächezustände.
Ursachen
Unbekannte Veränderungen im Erbgut führen zu einer unkontrollierten Vermehrung der
weißen Blutzellen im Knochenmark. Diese werden ins Blut ausgeschwemmt. Nachgewiesen ist als Ursache für Leukämien eine erhöhte Strahlenbelastung, wie sie zum Beispiel nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl auftrat, und die Einwirkung von Benzol, z.B. aus Benzindämpfen. Deutliche Hinweise gibt es auf die leukämieverursachende Wirkung von Dioxin.
Erkrankungsrisiko für Akute Leukämien
Bei jüngeren Menschen, vor allem bei Kindern, tritt die Akute lymphatische Leukämie häufiger auf, bei älteren die Akute myeloische Leukämie.
Erkrankungsrisiko für Chronische Leukämien
Sie treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Die chronisch-lymphatische Form betrifft Männer zwei- bis dreimal häufiger als Frauen. Die chronisch-myeloische Form trifft Frauen und Männer etwa gleich häufig.
Folgen und Komplikationen der Akuten Leukämien
Unbehandelt kann die Krankheit innerhalb kurzer Zeit tödlich enden. Mit Behandlung haben Kinder sehr gute Heilungschancen. Gegenwärtig können etwa 70 von 100 Kindern mit akuter Leukämie geheilt werden. Bei Erwachsenen ist es immerhin möglich, etwa 20 bis 40 Prozent zu heilen bzw. eine mehrjährige beschwerdefreie Überlebenszeit zu erreichen.
Mögliche Folgen und Komplikationen der Chronisch-lymphatischen Leukämie
Nachdem die ersten Beschwerden aufgetreten sind, beträgt die mittlere Überlebenszeit etwa sieben Jahre. Aufgrund der verringerten Abwehrkräfte des Körpers sind Infektionen häufig. Sie sind die häufigste Todesursache.
Mögliche Folgen und Komplikationen der Chronisch-myeloischen Leukämie
Nachdem die ersten Beschwerden aufgetreten sind, beträgt die mittlere Überlebenszeit drei bis vier Jahre.
Vorbeugung
Ist nach derzeitigem Wissensstand nicht möglich.
Wann zur Ärztin oder zum Arzt?
Beim Verdacht, leukämiekrank zu sein.
Selbsthilfe
Ist nach derzeitigem Wissensstand nicht möglich.
Behandlung der Akuten Leukämien
Die Behandlung findet immer im Krankenhaus statt, möglichst in dafür spezialisierten Zentren. Sie besteht vornehmlich im Verabreichen von Krebsmedikamenten (Zytostatika), welche die Leukämie-Zellen zerstören. Sowohl Krankheit als auch Behandlung verursachen eine starke Infektionsanfälligkeit und Blutungsneigung, so daß außerdem Antibiotika und Transfusionen mit Blutkörperchen und Blutplättchen notwendig sind.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht darin, Knochenmark zu transplantieren. In bestimmten Fällen kann man den Erkrankten vor der Behandlung mit Zytostatika das Knochenmark entnehmen, es „reinigen“ und nach der Behandlung wieder einpflanzen. Damit erhält man den Erkrankten die Funktionen des Knochenmarks bei der Blutbildung und Krankheitsabwehr.
Behandlung der Chronisch-lymphatischen Leukämie
Bei einer zufällig entdeckten Leukämie, die keine Beschwerden macht, sind nur regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig. Viele Betroffene leben damit jahrelang ohne Beschwerden.
Wenn sich Schwellungen von Lymphknoten, Milz oder Leber, eine zu niedrige Zahl von Blutplättchen, Fieber, Gewichtsverlust oder Anzeichen von Blutmangel (Anämie) bemerkbar machen, wird eine Behandlung mit Krebsmedikamenten notwendig. Eine vergrößerte Milz oder vergrößerte Lymphknoten können mit Strahlen verkleinert werden. Bei Blutarmut sind Bluttransfusionen und bei Infektionen Antibiotika notwendig.
Behandlung der Chronisch-myeloischen Leukämie
Das Ziel der Behandlung ist bei den meisten Kranken, die Beschwerden zu lindern und das Blutbild zu normalisieren. Behandelt wird vornehmlich mit Krebsmedikamenten, die ambulant im Krankenhaus infundiert werden. Manchmal werden auch Strahlen eingesetzt. Bei Blutarmut sind Bluttransfusionen notwendig.