Beim Kaiserschnitt wird der Bauch durch einen Längs – oder Querschnitt geöffnet, ein Querschnitt ist für die Mutter nur wenig belastend
In Deutschland und in Österreich werden viel zu viele Kaiserschnitte gemacht. Ärzte argumentieren fast immer mit der Sicherheit des Kindes, in Wirklichkeit steht jedoch oft ihre eigene Sicherheit im Vordergrund: Sie haben “alles getan”, was sie konnten. Krankenhäuser, in denen geduldige Ärzte und Hebammen sorgfältig jede Entbindung prüfen, kommen meistens mit fünf bis zehn Prozent Kaiserschnittentbindungen aus.
[adrotate banner=”10″]
Ein Kaiserschnitt ist gerechtfertigt, wenn
- sich die Herztöne des Kindes plötzlich verlangsamen und der Muttermund noch nicht vollständig offen ist.
- das Kind so liegt, dass es nicht durch die Scheide geboren werden kann, z.B. bei einer Querlage.
- das Kind bei einer erstgebärenden Frau in Beckenendlage (Steißlage) liegt und laut Ultraschall das Gewicht auf mehr als 3600 Gramm geschätzt wird.
- das Becken der Mutter ungewöhnlich eng ist (äußerer Durchmesser weniger als 20 cm). Die Praxis hat gezeigt, dass oft falsch gemessen wird. Lassen Sie vor der Entscheidung zum Kaiserschnitt einen anderen Arzt nachmessen.
- das Kind im Verhältnis zum Becken der Mutter einen zu großen Kopf hat.
- die Wehen schwach sind und auch durch Wehenmittel nicht stärker werden.
- der Mutterkuchen (Plazenta) vor der Gebärmutter liegt.
- sich der Mutterkuchen vorzeitig löst.
- die Nabelschnur vor dem Kopf des Kindes liegt.
- durch starke Wehen oder durch eine vorangegangene Operation ein Gebärmutterriß droht.
- sich der Muttermund trotz starker Wehen über längere Zeit nicht öffnet.
Technik des Kaiserschnitts
Beim Kaiserschnitt wird der Bauch durch einen Längs – oder Querschnitt geöffnet.
Ein Querschnitt ist für die Mutter nur wenig belastend, weil er am Oberrand der Schamhaare angesetzt wird und später kaum sichtbar ist. Das Argument, dass Ärzte im Notfall aus Sicherheitsgründen einen Längsschnitt machen sollten, ist nicht stichhaltig. Die Operationsdauer verkürzt sich nur um 30 bis 60 Sekunden.
Ein Längsschnitt sollte nur in Ausnahmefällen gemacht werden:
wenn ein vorangegangener Kaiserschnitt mit einem Längsschnitt ausgeführt wurde, bei vorangegangener Unterbauchoperation, bei Dickleibigkeit.
Epiduralanästhesie beim Kaiserschnitt
Leider wird diese – gegenüber einer Vollnarkose – schonende Betäubungsmethode, bei der nur der Unterleib kurzfristig schmerzunempfindlich gemacht wird, beim Kaiserschnitt sehr selten angewandt.
Dabei liegen die Vorteile auf der Hand:
- Mutter und Kind werden nicht durch eine Allgemeinnarkose belastet.
- Die Mutter “verschläft” nicht den ersten Kontakt zum Kind.
- Das Gefühl des “Krankseins” hält sich in Grenzen. Es gibt weniger Komplikationen (Fieber, Erschöpfung, Verstopfung), und die Schmerzen nach dem Eingriff sind geringer.