Hexenschuss, Ischias, Bandscheibenschaden

Hexenschuss: Plötzliche, heftige Kreuzschmerzen, oft beim Bücken, Aufrichten, Drehen, Heben. Beim Husten, Niesen oder Pressen verstärken sich die Schmerzen

Die Muskulatur um die Wirbelsäule herum ist verspannt. Man mag sich kaum noch bewegen und findet keine bequeme Lage.

“Ischias”: Dasselbe an tieferer Stelle im Kreuz. Die Schmerzen strahlen ins Gesäß aus, entlang der Außen – oder Rückseite des Oberschenkels, oft bis in die Waden und hinunter zu Knöchel und Fuß. Lähmungserscheinungen sind möglich.

 

Hexenschuss, Ischias, Bandscheibenschaden[adrotate banner=”10″]

 

Ursachen

  • Bandscheibenvorwölbung oder Bandscheibenvorfall. Dabei drückt der herausdrängende gallertige Kern der Bandscheibe auf die aus dem Wirbelkanal austretenden Nerven.
  • Dadurch entstehen Muskelverspannungen. Gefühlsstörungen und Lähmungen, Fehlhaltungen.

 

Erkrankungsrisiko

Möglicherweise altert der Bandscheibenring aufgrund einer angeborenen Bindegewebeschwäche vorzeitig und wird “mürbe”. Jede Form von körperlicher und seelischer Überlastung über lange Zeit führt zu Verspannungen, die den Bandscheiben nicht zuträglich sind.


Mögliche Folgen und Komplikationen

Um sich zu schonen, nehmen die Betroffenen eine Haltung ein, die die Muskeln noch mehr beansprucht. Drückt die Bandscheibe über längere Zeit auf einen Nerv, kann ihn das dauerhaft schädigen.

 

Vorbeugung

  • Die für sich richtige Mischung zwischen Anspannung und Entspannung herausfinden und danach leben.
  • Rückenschonende Bedingungen am Arbeitsplatz und ausgleichende Bewegung.
  • Rücken – und Bauchmuskulatur kräftigen.

 

Wann zur Ärztin oder zum Arzt?

  • Sofort: Wenn Lähmungserscheinungen auftreten.
  • Wenn die Schmerzen trotz Selbsthilfemaßnahmen unerträglich bleiben.
  • Wenn die Schmerzen nach einem Monat noch nicht deutlich abgeklungen sind oder immer wiederkehren.

 

Selbsthilfe

Entspannung jeder Art: Bettruhe, feuchte Wärme, Bäder, Entspannungsübungen


Behandlung

“Hexenschuss” und “Ischias” sind immer Signale des Körpers, besser achtzugeben auf das Gleichgewicht zwischen Spannung und Entspannung. Wenn Sie glauben, sich Muße meistens “nicht leisten zu können”, sollten Sie das mit Fachleuten besprechen.

 

Physikalische Behandlung

  • Massagen
  • Fangopackungen. Nachdem die akuten Beschwerden abgeklungen sind:
  • Rückenschule
  • Akupunktur
  • Neuraltherapie
  • Behandlung nach Feldenkrais

 

Medikamente

Um den akuten Schmerz zu lindern: Schmerzmittel. Manchmal spritzen Ärzte ein Mittel, das die Nerven betäubt (z. B. Prokain). Es sollte jedoch nur eingesetzt werden, um den Schmerz-
Verspannungs-Kreislauf zu unterbrechen.


Operation

Drückt die Bandscheibe so auf die Nerven im Wirbelkanal, daß Lähmungen auftreten, wird sie möglichst bald entfernt. Sonst wartet man ab, ob eine mehrwöchige Behandlung keine Besserung bringt und ob sich der Vorfall mehrfach wiederholt. Nur bei etwa zehn Prozent der Patienten müssen bandscheibenbedingte Beschwerden operiert werden.

Vor einer Operation muß durch Computertomografie, Magnetresonanztomografie oder Myelografie einwandfrei nachgewiesen sein, daß tatsächlich ein Bandscheibenvorfall die Ursache der Beschwerden ist. Zwei Drittel der Operierten sind hinterher beschwerdefrei, der Rest plagt sich weiterhin mit Schmerzen. In einigen Fällen verschlechtert sich der Zustand durch die Operation.