Gestörtes Immunsystem, wenn das Immunsystem die Fähigkeit verliert, zwischen eigenen und fremden Zellen, gesunden und kranken Körperzellen zu unterscheiden
Immer, wenn ein Mensch krank wird, ist die Abwehrleistung des Immunsystems überfordert gewesen. Doch manche Krankheiten betreffen ganz spezifisch das Abwehrsystem.
Autoimmunkrankheiten: Wenn das Immunsystem die Fähigkeit verliert, zwischen eigenen und fremden Zellen, zwischen gesunden und kranken Körperzellen zu unterscheiden, beginnt es plötzlich, gesunde eigene Zellen anzugreifen. In der Folge treten Krankheiten auf, die als “Autoimmunkrankheiten” bezeichnet werden – vom griechischen “autos” für “selbst”: Rheumatoide Arthritis, Sklerodermie, Lupus erythematodes, Typ-I-Diabetes, Basedowsche Krankheit, Myasthenia gravis, Multiple Sklerose und andere.
Die selbstzerstörerische Kraft von Autoimmunkrankheiten kann nur durch Eingriffe von außen gebremst werden. Dazu dienen hochwirksame Medikamente, wie Kortisone, Immunsuppressiva, Interferone und Interleukine. Bei einer Reihe von Autoimmunkrankheiten haben sich unterstützende psychotherapeutische Interventionen als sehr hilfreich erwiesen.
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Allergien
Allergien sind Überempfindlichkeitsreaktionen des Körpers nach wiederholtem Kontakt mit einem fremden Stoff, wie Blütenpollen, Medikamenten, Tierhaaren, Chemikalien usw. Die extrem starke Abwehrreaktion kann sich lokal in Form von Hautentzündungen zeigen, als Schleimhautentzündung wie beim Asthma oder als Erkrankung des ganzen Körpers, wie bei einer Penizillinallergie.
Immundefekte
Wenn dem Körper nicht genügend effiziente Abwehrzellen zur Verfügung stehen, bezeichnet man dies als Immundefekt. Die Ursache dafür kann angeboren oder erworben sein. Krankheiten wie Aids, Leukämie, nephrotisches Syndrom usw. und Behandlungen, zum Beispiel mit Krebsmitteln oder eine Strahlentherapie, aber auch Verbrennungen können zu Immundefekten führen.
Immuntherapien
Von einem starken Immunsystem erhofft man sich, daß es Krankheiten effizient abwehrt. Mit verschiedenen Mitteln und Methoden wird versucht, das Immunsystem zu stärken.
Immunstärkung, Immunmodulation
Früher nannte man dies “Abhärtung”. Der Zweck ist ein Training des Immunsystems mit Hilfe von Kälte, Wärme, Bädern, Sauna, Höhenklima, Bewegung, Sport, Ernährung, Entspannung, Fasten, diversen Pflanzenmitteln, Bakterienmitteln zum Schlucken oder Spritzen, geringfügigen Verletzungen (Baunscheidtverfahren) und anderes mehr.
Eine neue Forschungsrichtung, die Psychoneuroimmunologie, beschäftigt sich mit den Zusammenhängen zwischen psychischem Zustand und Immunsystem. Bis jetzt gibt es allerdings noch zu wenig handfeste Untersuchungsergebnisse, um konkrete Aussagen oder gar Empfehlungen abgeben zu können.