Durchschnittliche Lebenserwartung, wie lange leben wir ?

Wer hat Aussicht auf ein langes Leben, von grundsätzlicher Bedeutung für die durchschnittliche Lebenserwartung sind die Erbanlagen

Die durchschnittliche Lebenserwartung für gesunde Erwachsene beträgt heute etwa 74 Jahre bei Männern und 76 Jahre bei Frauen. In bestimmten Hochgebirgstälern Ecuadors und im Kaukasus erreichen Menschen oft ein biblisches Alter von über 100 Jahren, ja es wird sogar von etwa 140jährigen berichtet. Die Ursachen hierfür sind noch nicht hinreichend erforscht, sicher aber liegen sie nicht nur in gesunder Ernährung oder in langer körperlicher Betätigung,
sondern auch in vererbten Eigenschaften des Organismus.

 

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Die Erbanlagen

Von grundsätzlicher Bedeutung für die durchschnittliche Lebenserwartung sind die Erbanlagen, das heißt der ererbte Organ – und Gewebetyp. Doch nicht jeder, der einen alten Vater, eine alte Mutter oder altgewordene Ahnen hat, wird selber auch alt. Denn die Erbanlagen sind bei jedem Familienmitglied anders kombiniert: Die Anlage für Langlebigkeit kann also beim Bruder
vorhanden sein und bei der Schwester fehlen.

Entscheidend für den Alterungsprozeß und die durchschnittliche Lebenserwartung sind aber auch Krankheiten, schwere Belastungen und die individuell verschieden starke Abnutzung der Zellen im Laufe eines Lebens. So kann selbst ein Mensch mit der Anlage zur Langlebigkeit vorzeitig sterben, wenn wichtige Organe durch dauernden Streß, falsche Ernährung oder durch Krankheiten geschädigt werden.

 

Desoxyribonukleinsäure (DNA)

Doch sind die Alterungsprozesse noch nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich beginnen sie schon bei der Geburt. Unsere Lebensdauer hängt also davon ab, wie langsam oder wie schnell dieser Prozeß verläuft. Man nimmt an, daß die Desoxyribonukleinsäure (DNA), die Trägerin der Erbanlagen und der “Lebensfaden” in der Zelle, nach jeder Zellteilung geschädigt wird.

Die DNA verliert bei folgenden Zellteilungen immer mehr die Fähigkeit, sich vollständig zu verdoppeln: das heißt, die DNA der alten, absterbenden Zelle hat der DNA der neugebildeten Zelle nicht alle lebenswichtigen Informationen mitgegeben, ja zum Teil können Informationen sogar verfälscht worden sein.

Der “Lebensfaden” DNA wird dadurch verkürzt oder verschlissen. Altern ist also DNA-Verschleiß: Die unvollständig oder unregelmäßig kopierte. DNA kann die Bildung von Eiweißkörpern nicht mehr ganz programmgemäß steuern. Es bilden sich vermehrt Eiweißkörper mit falscher Struktur, die funktionsunfähigen Zellen beginnen sich zu vermehren, worunter die Funktionsfähigkeit verschiedener Organe leidet.

Die DNA einer jeden neuen Zelle wird also immer einen Bruchteil verschlissener, unvollständiger sein als die der abgestorbenen oder alten Zelle. Dieses dauernde ungenaue Kopieren führt schließlich früher oder später einmal zum Untergang ganzer Zellverbände und damit zum Tod.

Für ein ewiges Leben wäre also Voraussetzung, daß jede neue DNA jeweils das exakte Ebenbild der alten Desoxyribonukleinsäure ist.

Diese Idealforderung wird nicht einmal von den Samen – und Eizellen erreicht – selbst ihre DNA erleidet im Laufe der Jahre Schäden. Die Folge ist zum Beispiel, daß Frauen ab etwa 30 vermehrt Kinder mit Mißbildungen zur Welt bringen.