Bewegungsapparat:Der Aufbau und die Funktionen unseres knöchernen Stützsystems
Der Aufbau unseres knöchernen Stützsystems (Bewegungsapparat) besteht aus einer ganzen Reihe verschiedener Knochen. Die insgesamt ca. 200 Teile dieses Systems bestehen aus platten Knochen, wie beispielsweise den Schädelknochen oder dem Schulterblatt. Kurze Knochen, welche meist würfelartig gestaltet sind, befinden sich in den Hand oder den Fußwurzelknochen.
Lufthaltige Knochen, wie das Mastoid im Kopfbereich bewahren vor unnötigem Ballast. Ein Sesambein ist ein in eine Sehne einglagertes Knochenstück, wie es beispielsweise bei der Kniescheibe vorkommt. Diese Konstruktion vermeidet das reiben von Sehnen und Muskeln auf Knochen. Um besonders geformten Knochen handelt es beispielsweise bei den Wirbeln.
Das Skelett lässt sich einteilen in Stammskelett und Gliedmaßenskelett.
Die Wirbelsäule mit Ihren 24 Wirbeln, der Schädel und die 12 Rippenpaare, welche zusammen mit dem Brustbein den Brustkorb bilden sind das Stammskelett.
Schulter, Arme und Hand als Schultergürtel und der Beckengürtel mit Hüftbein, Sitzbein, Schambein, sowie Beine und Fuß bilden das Gliedmassenskelett.
Veränderungen an einem Teil des Skeletts ziehen oft weitere Veränderungen nach sich, so wirkt sich eine Verletzung des Beines beispielsweise auch bei entsprechender Dauer auf die Wirbelsäule aus.
Schädel
Der Hirnschädel dient als Aufbewahrungs- und Schutzsystem für das Gehirn. Plattenknochen sind hier über Nähte miteinander verbunden.
Schädel von Oben
Der Gesichtsschädel ist komplizierter gestaltet. Er besteht aus Augen-, Nasen- und Mundhöhle, dem Zungenbein und den Gehörknöchelchen. Ober und Unterkiefer sind die weiteren Bestandteile mit vielen kleinen Funktionseinheiten sowie Austrittspunkten für Nerven. Im Inneren befinden sich Schädelgruben.
Wirbelsäule
Die Wirbelsäule besteht neben Ihren 24 aufwendig gestalteten und gelenkartig miteinander verbundenen Wirbeln noch aus Kreuzbein und Steißbein als unterer Abschluss.
Halswirbelsäule
Brustwirbelsäule
Lendenwirbelsäule
Kreuzbein und Steißbein
Die Aufteilung in 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel und 5 Lendenwirbel spiegelt Funktion und Anordnung wieder. Kreuz und Steißbein bestehen aus verkümmerten und verschmolzenen Wirbeln.
Die Form der Wirbel ist weitgehend identisch, von oben nach unten werden die Wirbel größer und stabiler, in der Mitte der Wirbel befindet sich ein Loch. Durch dieses Loch werden Nervenstränge geleitet. Gelenke vervollständigen die Wirbel.
Zwischen den einzelnen Wirbeln befinden sich außer im Halsbereich sogenannte Bandscheiben, faserige Scheiben mit einem Gallertkern in der Mitte, die Bandscheiben.
Typische Wirbelform
Während die Lendenwirbelsäule eher kompakt aufgebaut ist, besteht die Halswirbelsäule aus eher filigranen Wirbelkörpern. Die Wirbellöcher sind im Verhältnis recht groß und entsprechen der Anzahl und dem Volumen der durchgeführten Nervenstränge.
Die Nervenstränge laufen vom Kopf zu den Körperregionen und zurück. Die Nerven zur Versorgung der Arme beispielsweise treten im Halsbereich aus, die für das Herz zuständigen Nerven im Brustwirbelsäulenbereich. Somit reduziert sich die Zahl der Nerven und das Wirbelloch kann kleiner werden.
Anzahl der Nerven im Wirbelsäulenkanal reduziert sich
Becken
Die Bestandteile des Beckens sind das Kreuzbein, welches auch der Wirbelsäule zugerechnet wird, sowie 2 Hüftbeine. Die Hüftbeine wiederum bestehen aus Darmbein, Schambein und Sitzbein.
Das Ileosakralgelenk befindet sich zwischen Kreuzbein und Darmbein und ist oft eine schwer zu erkennende Problemstelle.
Das Hüftbein bildet die Hüftgelenkpfanne, die Verbindung zu den Beinen aus.
Brust
Die Brust besteht aus 12 Rippenpaaren und dem Brustbein. Davon sind 7 echte Rippen über das Brustbein miteinander verbunden. Die restlichen Rippen liegen frei bzw. sind mit oberen Rippen verbunden.
Schultergürtel
Schlüsselbein und Schulterblatt bilden den Schultergürtel vom Bewegungsapparat. Das Schlüsselbein hat nur eine Verbindung zum Brustbein und damit zur Wirbelsäule über das Sternoclaviculargelenk, liegt ansonsten relativ frei. Viele starke Bänder stützten das Schlüsselbein und in schränken die Bewegungen ein. Das Schulterblatt ist ein dreieckiger Plattenknochen.
Arme
Oberarmknochen, die Unterarmknochen Elle und Speiche sowie die Handwurzelknochen bilden den knöcherne Teil unserer Arme. Diese sind über das Schultergelenk mit dem Schulterblatt verbunden. Das Ellenbogengelenk realisiert die Verbindung von Oberarmknochen mit Elle und Speiche.
Der Aufbau der Hand ist kompliziert. Nur so sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten der menschlichen Hand realisierbar. Dazu gehören 8 Handwurzelknochen, 5 Mittelhandknochen und 14 Fingeglieder. Verschiedene Gelenke geben der Hand die nötige Flexibilität.
Beine
Ähnlich der Arme, besteht das Bein aus einem Oberschenkelknochen, den Unterschenkelknochen Schienbein und Wadenbein sowie dem Fuß. Das Schienbein bildet die Innenknöchel, das Wadenbein die Aussenknöchel. Über das Sprungbein besteht die Verbindung zum Fuß. Dieser besteht aus 7 Fußwurzrelknochen, 5 Mittelfußknochen und 14 Zehenglieder. Ein Längsgewölbe und ein Quergewölbe geben Flexibilität und mildern Stöße ab.
Gelenke
Eine Wesentliche Rolle bei der Bewegung spielen die Gelenke. Diese sind aufgrund ihres teilweise sehr komplizierten Aufbaus besonders anfällig. Kugelgelenk z.B. Hüftgelenk, Eigelenk z.B. Handgelenk, Sattelgelenk z.B. Daumenwurzelgelenk, Scharniergelenk z.B. Ellenbogengelenk und Zapfengelenk z.B das Gelenk zwischen Elle und Speiche sind die Bezeichnungen für die verschiedenen Gelenkarten.
Das beweglichste Kugelgelenk ist das Schultergelenk, da es in der Gelenkpfanne nur durch Muskeln fixiert ist, währen andere Gelenke auch durch Bänder fixiert sind.
Muskulatur
Um den knöchernen Teil vom Bewegungsapparat in Bewegung zu setzen bedarf es der Muskulatur. Diese fungiert weiter als Wärmebildner und Wärmeregulator. Die sogenannte Muskelpumpe dient der Verbesserung der Blutzirkulation indem sie den venösen Rückfluss des Blutes z.B. bei langem Stehen unterstützt.
Ein Muskel an sich kann sich nur kontrahieren, also zusammenziehen. Prinzipiell ist unsere Skelettmuskulatur so aufgebaut, dass sich immer zwei Muskeln oder Muskelgruppen gegenläufig kontrahieren. Am Ellenbogen beispielsweise sorgt der Ellenbogenbeuger (Bizeps) für das Anwinkeln des Armes und der Strecker (Trizeps) für das Ausstrecken. Im Zusammenspiel dieser Antagonisten wird die Bewegung des Armes gesteuert.
Funktion
Die Wirbelsäule hat in erster Linie eine Stützfunktion. Die Wirbel sind gegeneinander verschieblich und geben dadurch Flexibilität. Die doppelte S- Form und die Bandscheiben sorgen für ein Federungssystem. Die Wirbelsäule umschließt und schützt das Rückenmark bzw. diese Nervenbahnen. Sie trägt den Kopf, bildet die Verbindung zu unteren Extremitäten und den Rippen und ist Ursprung und Ansatz der Rückenmuskulatur.